Leipzigs Weg zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung
Unser Auftrag
Leipzig hat beste Voraussetzungen, die kommunale Wärmewende erfolgreich zu gestalten.
Dazu hat der Stadtrat den Auftrag erteilt, eine kommunale Wärmeplanung zu erstellen. Ziel der Stadt Leipzig ist es, bis 2038 die Bürger mit Wärme klimaneutral zu versorgen. Basis dafür ist die kommunale Wärmeplanung (KWP), die wir gemeinsam mit der Stadt Leipzig erstellen.
Ein wesentlicher Teil dieses Wärmeplans ist neben dem Aufbau von dezentralen Lösungen mit Wärmepumpen auch die Entwicklung des Fernwärmenetzes und der Umbau der Wärmeerzeugungsstrukturen auf klimaneutrale Versorgung. Alle relevanten Fragestellungen werden umfassend für den kommunalen Wärmeplan bis Ende 2023 mit der Stadt Leipzig erarbeitet.
Weitere Informationen zur „Kommunalen Wärmeplanung“ finden sie auf der gemeinsamen Webseite Waerme-fuer-Leipzig.de der Projektpartner Stadt Leipzig, Leipziger Stadtwerke, Netz Leipzig und Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft.
Unsere Lösungen
Leipzig hat im Stadtgebiet verschiedene Potenziale, die für die Wärmeversorgung genutzt werden können. Neben dezentralen Anlagen können auch Potenziale in Leipzig und im Umland genutzt werden für die Einspeisung in das zentrale Fernwärmenetz.
Dezentrale Wärmelösungen
Für Gebäude mit niedrigem Energiebedarf gilt es, die bestehenden Technologien in vielfältiger Weise vor Ort zu nutzen.
Dezentrale Konzepte ermöglichen vorhandene Erneuerbare Energien vor Ort für eine nachhaltige Zukunft einzubinden.
Erneuerbare Energien werden auf die vorhandene Wohnsituation angepasst und sichern in allen Lebenssituationen die Wärmeversorgung.
Leitungsgebundene Fernwärme
Die bestehende Fernwärmeversorgung ist ein Weg, Erneuerbare Energien in vielfältiger Weise für Gebäude in Leipzig mit hohem Energiebedarf zu nutzen.
Grüne Fernwärme stellt eine nachhaltige Versorgung sicher und ermöglicht allen Bürgern einen Beitrag für ein klimafreundliches Leipzig zu leisten.
Fernwärme bildet das Fundament für eine sichere Versorgung der Leipziger Bürger mit Wärme.
Unser Weg
Die kommunale Wärmeplanung wird Lösungen für alle Bürger in Leipzig aufzeigen.
Ein Schwerpunkt liegt auf dezentralen Lösungen für Häuser mit geringerem Wärmebedarf. Wärmepumpen sind da aktuell die Lösung der Wahl.
Der andere Schwerpunkt liegt auf dem Ausbau des Leipziger Fernwärmenetzes. Das Fernwärmenetz ist ein ideales Instrument zur Verteilung von klimafreundlicher Wärme in der Stadt. Nach heutiger Planung tragen insbesondere industrielle Abwärme, Solarthermieanlagen, das Heizkraftwerk Süd mit dem Einsatzstoff Wasserstoff, Großwärmepumpen sowie Power-to-heat-Anlagen und Wärmespeicher zum langfristigen Erzeugungsmix bei.
Die Nutzung aller Potenziale im Stadtgebiet ist Teil unseres gemeinsamen Weges für die Dekarbonisierung von Leipzig.
Das Zielszenario wird in der kommunalen Wärmeplanung erstellt und legt fest, welchen Anteil die Fernwärme zur Dekarbonisierung der Stadt Leipzig übernehmen wird.
Eine klimafreundliche Option der Leipziger Stadtwerke ist die Errichtung einer Netzanbindung – Leitung West – zum Chemiepark Leuna, womit unvermeidbare industrielle Abwärme (von zunächst ca. 83 MW) genutzt werden könnte.
Die Verbindungstrasse würde eine Länge von rund 19 km haben und an den Kraftwerksstandort Kulkwitz (Netzgebiet West) eingebunden sein.
Die industrielle Abwärme könnte ab dem Jahr 2027 in das Leipziger Fernwärmenetz eingespeist werden.
Weiteres Potenzial für industrielle Abwärme ist vorhanden.
Unser Portfolio
Der richtige Technologiemix für Leipzig
Wir setzen auf eine intelligente Kombination von erneuerbaren und innovativen Technologien, um Anlagen, die fossile Energieträger nutzen, bis 2038 abzulösen.
Die sichere, ökologische und wirtschaftliche Versorgung der Leipziger steht dabei im Mittelpunkt unserer Planungen. So haben wir zunächst alle bestehenden Technologien geprüft. Einige lassen sich in Leipzig nicht realisieren. So ist die Leipziger Tieflandsbucht z.B. für eine ökonomische Nutzung von Erdwärme für die Fernwärmeversorgung eher ungeeignet. Daher werden aktuell weitere Potenziale im Umland von Leipzig für eine Tiefengeothermie analysiert. Auch Wasserkraft kann aktuell nicht wirtschaftlich sinnvoll eingesetzt werden.
Solarthermische Anlagen werden wir in den nächsten Jahren gezielt so auslegen und errichten, dass sie in der Regel ausreichend Energie für den Bedarf der Stadt im Sommerhalbjahr liefern.
Geplant ist, dass die erdgasbasierten Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen bis höchstens zum Jahr 2038 zur Sicherstellung der Wärmeversorgung im Winterhalbjahr beitragen. Diese notwendige Brückentechnologie soll ab 2038 durch den Einsatz regenerativer und synthetischer Gasbrennstoffe wie beispielsweise Grünem Wasserstoff ersetzt werden und die Wärmeversorgung ab 2038 CO2-neutral machen.
Speichertechnologien spielen eine zunehmende Rolle in der Fernwärmeversorgung. Sie erhöhen die Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit. Deshalb haben wir auf dem Standort Süd einen großen Wärmespeicher errichtet. Weitere Speicher werden folgen.